„Die NVG-Spende an den SPD-Ortsverein Neunkirchen-Oberstadt, die Aumann selbst vorgeschlagen haben soll, war rechtswidrig. Zahlreiche sogenannter Nullfahrten für SPD-Gliederungen und weitere Vergünstigungen wohl ebenfalls. Doch statt Verantwortung zu übernehmen, will Aumann plötzlich an die Spitze des NVG-Aufsichtsrats zurückkehren, obwohl zentrale Vorwürfe weiterhin im Raum stehen. Das ist Realitätsverweigerung.
Ein solches Verhalten ist inakzeptabel. Wer im Zentrum einer Affäre steht, kann nicht gleichzeitig deren Aufarbeitung leiten. Aumann hat die Grenze zwischen Amt und Partei in der NVG-Affäre massiv verwischt. Ein kommunales Unternehmen, das öffentliche Aufgaben erfüllt, wurde durch ihn und die SPD offenbar für parteipolitische Vorteile instrumentalisiert.
Aumanns Aussage, es sei nun „Ruhe eingekehrt“, ist irreführend. Die Aufklärung ist keineswegs abgeschlossen, die Kommunalaufsicht prüft weiter, und auch strafrechtliche Konsequenzen sind nicht ausgeschlossen. Eine Rückkehr in den Aufsichtsrat vor Abschluss dieser Verfahren ist ein Affront gegenüber allen, die auf Transparenz und Rechtsstaatlichkeit vertrauen.
Die SPD redet von Aufklärung, handelt aber nach dem Prinzip der Machtabsicherung. Damit verspielt sie Vertrauen, bei den Bürgerinnen und Bürgern wie auch in den eigenen Reihen. Was muss noch passieren, bis SPD-Landesvorsitzende Rehlinger endlich handelt? Die SPD Saar muss sich entscheiden: Will sie Vertrauen zurückgewinnen oder ihre verfilzten Strukturen schützen?
Auch der kommende SPD-Landesparteitag wirft Fragen auf. Wird Aumann, entgegen seiner bisherigen Aussage, doch wieder als Stellvertreter Rehlingers kandidieren? Im Sommer hatte er das noch ausgeschlossen. Schneidewind, Greiber, Thul oder Aumann – die Sozialdemokraten haben viel aufzuklären.“
Ausgegeben am 10.10.2025

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